Keine Kürzungen der kantonalen Kulturförderung!

Der kantonalen Kulturförderung droht im Jahr 2024 eine Finanzierungslücke. Seit 2021 baut der Kanton den Kulturfonds ab, ohne dafür eine Kompensation einzuplanen. In wenigen Jahren werden daher jegliche Reserven aufgebraucht sein.

Dem Kanton fehlt es an einer übergreifenden kulturpolitischen Perspektive. Wird das Problem des Finanzierungslochs nicht bald angegangen, droht ein massiver Abbau des kulturellen Angebots im ganzen Kanton.

Kultur ist kein Luxus, sondern ein Allgemeingut. Sie bildet die Grundlage unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Die Förderung, Erhaltung und Weiterentwicklung kultureller Institutionen und Projekte gehören ins reguläre Budget des Kantons und müssen nachhaltig und langfristig gesichert sein. Ausserdem müssen aktuelle Entwicklungen berücksichtigt werden, wie beispielsweise die soziale Sicherheit für Kulturschaffende. Covid hat manche an den Rand ihrer Existenz gestellt. Dafür gibt es mit der derzeitigen Kulturpolitik des Kantons keinen finanziellen Handlungsspielraum.

 

Kulturförderung unter­stützen

Als ehemaliges Mitglied der Kulturkommission der SP des Kantons Zürich und als hauptberufliche Tänzerin habe ich die Entwicklung der kantonalen Kulturpolitik in den letzten Jahre hautnah miterlebt. Die Kulturkommission der SP hat die Interessensgemeinschaft Pro Kultur Kanton Zürich unterstützt, die dem Kanton ein Zwei-Säulen-Modell empfohlen hat: Die Kulturförderung sollte zum einen aus den Gewinnen von Swisslos und zum anderen aus Staatsmitteln zusammengefügt werden. Der Regierungs- wie auch der Kantonsrat folgten dieser Empfehlung und bekräftigten damit den Anspruch, Kulturförderung als Teil des staatlichen Budgets anzuerkennen.

Ob sich das neue Modell bewährt und eine akzeptable Lösung für das Problem des schwindenden Kulturfonds gefunden wird, ist besonders für kleine Kulturbetriebe und ländliche sowie Agglomerationsgemeinden im Kanton bedeutend. Sie werden in der heutigen Kulturförderung zu wenig berücksichtigt. Gerade dort ist Kultur zentral für die Identität und den Zusammenhalt der Gemeinden und bildet auch die Grundlage für die Integration von Zugezogenen. Kultur wird in diesen Gebieten oft von Kommissionen und privaten Freiwilligen getragen und organisiert, deren Mittel und Reichweite jedoch begrenzt sind. Hier möchte die SP Hand bieten und durch die Vernetzung und die Zusammenarbeit zusätzliche Fördergelder vom Kanton erschliessen.

Die SP ist die Partei, die die Kulturförderung unterstützt. Wir scheuen die Auseinandersetzung mit denen nicht, die bei der Kultur Abstriche machen und sparen wollen.

 

Scharmila Bansal-Tönz, Vorstand SP Limmattal